Das Psiloritisgebirge
Kreta - Ideon Andron und die Nida Hochebene (Juni 2005)
Das Ida Gebirge ist das mächtigste und eindruckvollste Gebirgsmassiv auf Kreta. Es hat mit der Psilortis (2456m) den höchsten Berg Kretas.
Das Ida-Gebirge mit seinen Ausläufern erstreckt sich fast über das Dreieck Rethimnon, Heraklion und Mires. Grob geschätzt über 40 km Länge und zwischen Anogia und Kameres bei fast 20 km Breite.
Westliche Ausläufer
Im Westen befindet sich Moni Arkadi und die Töpferstadt Margarites.
Nördliche Ausläufer
Entlang der nördlichen Ausläufer befinden sich sehr viele kleine Dörfer an den Hängen, die auch noch weitgehend Ländlich geblieben sind. Sehr zu empfehlen ist es, die alte 'National Road' die zwischen Stravromenos (östlich von Rethmnon) und Gazi (westlich bei Heraklion) verläuft, zu nehmen. Die Straße verläuft durch Landschaftlich sehr schönes Gebiet.
Östliche Ausläufer
Entlang der östlichen Seite verläuft die Strecke Heraklion nach Agii Deka (Gortis). Die Strecke ist gut ausgebaut und wird auch von den Bussen verwendet die die Besucher nach Gortys, Festos und Matala bringen.
Südliche Ausläufer
Für gute Nebenstreckenfahrer führt die südliche Route von Zaros über Kamares, Fourfournas nach Apostoli entweder nach Rethimnon oder nach Moni Arkadi. Die Straße von Klisidi (nicht auf jeder Karte - 2 km nordöstlich von Apostoli) nach Moni Arkadi ist entgegen den Karten neu und sehr gut ausgebaut.
Von Rethminon nach Anogia
Wir sind bei Stavromenos (östlich von Rethimnon) von der 'National Road' auf die 'Old National Road' Richtung Perama (Πέραμα) abgebogen. Die Strasse führt durch Olivenhaine nach Perama. Durch Perama geht es manchmal recht 'griechisch' (Wer die besseren Nerven hat fährt) durch. Man hält sich auf der Strecke Richtung Agio Silas beziehungsweise Anogia.
Nach Perama führt die Strecke entlang des Flusses Geropotamos (Γεροποταμος). Bei Episkopi (Επίσκοπη) fahren wir von der alten Nationalstraße ab, Richtung Garazo (Γαραξό).
Nach Garazo geht es über Axos (Αξός) nach Anogia (Ανώγεια). An den Hängen sieht man hier auch immer wieder Wein angebaut. Zusätzlich hatten wir das Glück, bei einem Köhler zu sehen, wie Holzkohle auf nach traditioneller Weise gewonnen wird.
Anogia (700m)
Das Dorf Anogia wurde 1944 aus Rache von den Deutschen Truppen über die Entführung ihres Generals fast vollständig zerstört und alle männlichen Bewohner die gefunden wurden, erschossen.
Am unteren Ortteil, nach einem Busparkplatz, befindet sich der der erhaltene Ortteil mit einer schönen Platia und alten Bäumen. Früher war es ein Zentrum für Handweberei und handgefertigte Textilien. In der nähe der Platia weist auch ein Schild auf das Museum des Alkiwiades Skulas Grillos hin, welcher ein naiver Maler und Holzschnitzer war.
In der Hochsaison ist besonders der alte Teil des Dorfes überlaufen.
Im obersten Teil des Dorfes Richtung Nidahocheben befindet sich eine schöne Taverne. Vis a vis ist ein Internetkaffee und kurz vorher eine kleines Denkmal.
Die Bäume auf der Terasse spenden dort angenehmen Schatten und der Ausblick ist herrlich. Nach einem Kaffee und dem Beobachten der Wirtsleute beim liebevollen putzen von Gemüse entschlossen wir uns auch noch zu essen. Kurzum es hat sehr gut geschmeckt und wir können das Lokal empfehlen Es wird übrigends 'deutsh gesprochen'.
Die Auffahrt auf die Hochebene
In Anogia beginnt die ca. 24 km lange alpine Strasse zur Hochebene von Nida. Die Strasse wurde offensichtlich in den letzten Jahren ausgebaut und asphaltiert. Nach einigen Kilometern bergauf gibt es in einer Kurve die Möglichkeit stehen zu bleiben und die Gegend ausführlich zu betrachten.
Die Fahrt geht immer höher im Gebirge hinauf. Man erreicht die ersten kleinen Almen, sie sind meist kleine grünere Inseln inmitten der sonst kargen Landschaft. Was hier ins Auge sticht, sind die Zisternen und steineren Gebäude. Gegenüber anderen Gebirgen auf der Insel, sieht man hier fast keine Quellen die den Hängen entspringen. Das Vieh wird scheinbar hauptsächlich aus den gemauerten Zisternen versorgt.
Plötzlich öffnen sich ein Pass in ca. 1500 m höhe und man sieht auf die Hocheben hinab. Es befindet sich gleich nach der Einfahrt ins Tal eine Möglichkeit stehen zu bleiben. Die dort befindlichen Tafeln erklären auch die Gegend und die Entstehung.
Es herrscht eine Ruhe und Beschaulichkeit. Den Blick ruhig über die Hochebene schweifen lassen. Die Schafherden zusehen, wie sie sich zerstreuen und wieder finden. Der grüne Teppich des Weidelandes legt sich vor einem zu Füßen.
Ruhig geht die Fahrt entlang des Tales weiter. Plötzlich fährt man bei einem Schild vorbei, das einem auf Kreta absonderlich vorkommt.
Ski Resort - Ja, in der Vergangenheit konnte man auf Kreta auch dem Schisport fröhnen. Nur, sind die Einrichtungen nach und nach verfallen und nicht mehr aufgebaut worden. Somit erinnern nur noch dieses Schild und angeblich Liftstützen noch an die vergangene Epoche der Schifahrerei. Nur hingefahren sind wir nicht, denn man benötigt schon ein geländetaugliches Fahrzeug um in die Nähe des ehemaligen Resorts zu gelangen.
Von hier aus sind es nur noch wenige hundert Meter bis zum Ende der asphaltierten Strecke. Hier befindet sich die einzige Taverne (und auch das einzige bewohnte Gebäude) der Hochebene.
Die Idaeische Höhle
Von der Taverne geht es auf der Schotterstrasse einmal südlich bis zur Abzweigung zur Idäischen Höhle (Diktaeon Andron). Der Weg steigt leicht an und man kommt an einem kleinen Steingebäude vorbei, das sich als gefasste Quelle zu erkenne gibt. Die Schäfer holen von hier mit ihren Autos das Wasser und bringen des zu den Schafen oder waschen auch die Autos nach einem Schaftransport dort aus.
Überall höhrt man das läuten der Glocken der Ziegen, nur hat man Probleme die Ziegen auch wirklich zu sehen.
Nach einigen Serpentinen erreicht man die kleine Analipsis Kirche.
Steinerne Bänke laden den Wanderer zu einer kurzen Rast ein. Der Blick schweift über die Kirche, deren Dach wie ein kleiner roter Farbttupfer das Grün der spärlichen Vegitation durchbricht. Links vor der Kirche befinden sich zwei weisse Gräber.
Die hälfte des Weges ist geschafft und es geht weiter auf die 1540 m hoch gelegene Höhle. Das Panorama hier heroben ist atemberaubend.
Der Rundblick zeigt die Hocheben bei einem 180 Grad Sichtfeld. Auf der linken seite sieht man, wie der Abraum aus der Höhle aufgeschüttet wurde.
Die Höhle wurde seit dem Jahre 1884 erforscht und besteht aus einem großen Hauptraum und drei Nebenräumen. Wobei der heiligste in 8 m Höhe nur über eine Leiter zu erreichen wäre. Die Höhle war von minoischer bis zur römischen Zeit ein bedeutender Kultort. Die Funde aus der Höhle sind heute im Archäologischen Museum in Heraklion zu besichtigen.
Von den damaligen Ausgrabungen ist noch der Hunt und die Schienen zu sehen. Sogar etwas Schnee war noch vorhanden
Nach der Besichtigung der Höhle traten wir dann den Rückweg an. Beim Parkplatz angekommen, sind wir noch in die Taverne gegangen auf einen griechischen Kaffee. Von der Taverne kann man dann die Schafherden in Ruhe beobachten und sich ausrasten.
Es hängt auch ein sehr interessantes Bild an der Wand, das nach den Erklärungen des Wirtes das Leben der Schafhirten auf der kargen Hochebene zeigt